2021 gab es zum runden Geburtstag eine Bobfahrt auf der Bobbahn in Altenberg von der Trainingsgruppe. Ohne zu wissen, was da auf sie zukommt, haben sich die drei Mädels auch noch darüber gefreut. Aufgrund der uns allen bekannten Umstände war eine Planung und Umsetzung im selben Jahr nicht mehr möglich. In Absprache mit den Dreien wurde es in der Trainingsgruppe angeboten und wer wollte durften sich melden und zusätzliche Fahrten wurden gebucht. So kam eine Gruppe von 20 Teilnehmer zustande. Von denen wollten sich spontan 10 im Eiskanal beweisen, plus die drei die keine Wahl hatten😊. Ein Termin wurde auch gefunden und ein kleines, aber feines Hotel auf Empfehlung gebucht.
Anfang 2022 wurde ich schon etwas unruhig. Hoffentlich war die ganze Mühe nicht für um sonst. Erst zehn Tage vorher entschied es sich, dass alles wie geplant stattfinden kann. War ich froh!
Das Ost-Erzgebirge kannte ich selbst auch noch nicht, habe mich aber kundig gemacht, was da so möglich ist. Freitagabend reiste der größte Teil schon an. Begeisterung! Es lag Schnee, alles sah so friedlich aus. Im Hotel wurden wir mit viel Freude empfangen. Erst eine Woche zuvor durfte man wieder öffnen. In einen für uns hergerichteten Raum konnten wir gemeinsam Essen und ohne Einschränkungen in einer Runde miteinander reden. Natürlich ging es um die bevorstehende Bobfahrten Zur Einstimmung habe ich dann noch ein Video eingestellt. Oha, das kann ja was werden.
Den Samstagmorgen nutzten wir für einen Spaziergang durch den nahegelegenen verschneiten Wald. Wir wollten ja was sehen, wenn wir schon mal da sind. Es schneite- herrlich war es durch den Schnee zu stapfen. Kaum zu glauben, dass wir nur 2h Autofahrt von zu Hause weg waren. Bärenfels ist nicht wirklich groß, aber jedes Haus hat eine Geschichte, die man am Gartenzaun nachlesen konnte. Die Leute wussten schon in der Vergangenheit, wo man sich gut erholen kann.
Mittags ging es Richtung Altenberg zur Bobbahn. Nach Abschluss aller Formalitäten (Abschluss LV, Testament usw. 😊) Besetzung der Mannschaften, ging es erst einmal mit einer Führung rund um die Eisarena los. Cindy hat uns mit ganz viel Herzblut von der Entstehung, Auswahl des Ortes, dem Umbau, der Sportler, Trainingsbedingungen und vieler technischen Details von der Bahn erzählt. Mit einem Blick in den Eiskanal stieg der Respekt vor der bevorstehenden Fahrt. Noch ein Video für alle in der Panoramabaude. Am Modell konnte man schon mal das Einsteigen üben. Das kann ja was werden! Nun gab es kein Zurück mehr. Die Gruppe trennte sich. Alle sogenannten „Athleten“ gingen zum Start der Doppelsitzer und unsere Fans verteilten sich entlang der Bahn, um uns anzufeuern. Wie im Fernsehen wurde alles aufgezeichnet. Startzeiten, Zwischenzeiten und Endzeiten wurden ausgewertet. Der Bahnrekord im Gästebob liegt bei 42:00 Sekunden. An diesem Tag wurden 35 Bobfahrten gestartet. Das war schon ein richtiger Wettkampf. Die Aufregung stieg! Vorab konnten wurde noch einen kleinen Plausch mit dem Piloten Mathias Benesch eingelegen. Steffen und er kennen sich schon aus Sportschulzeiten. Die letzten Anweisungen folgten. Als erstes startete Anke P. im Bob Nr. 2. Wir waren schon die nächsten. “Ganz schön enge Kiste, na gut nur 45 Sekunden, das schaffe ich. 102km/h“ und ab ging die Post. Alles geht so schnell. Man sieht noch eine Wand auf sich zukommen. Ich merkte noch wieder Pilot an den Seilen zog. “Zack rechts Kreisel, zack in die Schikane links, rechts…und schon war die Orientierung weg.” Ich fühlte mich, als wäre ich mit Lichtgeschwindigkeit durchs All geschossen. Und da war es auch schon vorbei. Mit Startnummer 4 erreichten wir 44:44 Sekunden. “Nun wieder rauskrabbeln, bei den Sportlern sieht das alles so leicht aus. Erst mal die Knochen sortieren. Noch alles ganz? Hm, alles gut!“
Im nächsten Bob folgten Anke K. und Steffen. “Mal sehen was die dazu sagen.” Die Beiden legten eine ordentliche Zeit hin und platzierten sich erst mal auf Rang 2. Wow! Beeindruckend!
Alle Achtung, was Bobfahrer trainieren müssen, um solche Leistungen abliefern zu können. Wie schafft man das? In sechs Sekunden anzuschieben, geordnet zu platzieren und dann konzentriert den Lauf nach unten zu bringen. Es folgten noch Paul, Johann, Thomas, Jenny, Sandra, Sylvia, Peter und Reinhold. Mit Bob 8 waren alle 13 Ruderer durch. Der ein oder andere Mitschnitt wurde sofort ausgewertet. Das mussten alle erst einmal sacken lassen, bei einer Bratwurst und einen Glühwein. Beides hatten wir uns jetzt verdient. Im Hintergrund gingen die Fahrten weiter bis in den Abend. Mit einbrechender Dunkelheit traten wir, mit unserer Urkunde in der Hand, den Rückweg an. Beleuchtet sah der Eiskanal auch sehr interessant aus.
Beim Abendessen wurden die Eindrücke ausgewertet. Es gab viel zu erzählen. In gemütlicher Runde haben wird den Tag ausklingen lassen. Zufrieden mit dem Erlebnis, und froh das es nur bei ein paar blauen Flecken blieb.
Sonntag, konnte wer wollte, eine Runde in Oberbärenburg zur Tellkoppe mitmachen und somit die herrliche Winterlandschaft genießen. Das hat sich noch mal gelohnt. Mit einem Glas Sekt haben wir das Wochenende abgerundet. Es hat sich nicht so angefühlt, als wäre es nur ein Wochenende gewesen. So viele haben wir erlebt.
Ein wenig Muskelkater am Montag und viele liebe Worte von den Beteiligten zeigte, dass nicht nur wir die Zeit genossen haben. Danke, dass ihr den Spaß mitgemacht habt. Wir freuen uns auf den nächsten Ausflug in andere sportliche Gefilde.
Mit sportlichem Gruß
Frank und Christiane