Traditionell findet im September die Villacher Ruderregatta statt. Bereits zum 64. Mal richteten die Kärntner die Veranstaltung aus, an der in diesem Jahr über 1.000 Ruderer aus sieben Nationen teilnahmen. Zehn aktuelle und ehemalige Weißenfelser Sportler gingen auf dem Ossiacher See an den Start.
In der Altersklasse 14 startete Johanna Eichardt gemeinsam mit ihrer Partnerin Julia Meißner (Merseburger RG) im Doppelzweier. Im Doppelvierer ruderten Zoe Reiher und Liza Kund zusammen mit Esther Überreiter und Salma Suad Abdeljawad (beide Hallescher RV). Felix Madry trainierte mit seinem Partner Lukas Renner (Zschornewitzer RC) für den Start im Junioren-Zweier B.
Für die sechs Mädchen begann die Vorbereitung mit einem Trainingslager in der letzten Sommerferienwoche. Dazu kamen Trainingswochenenden in Weißenfels und Zschornewitz. Viel Freizeit wurde investiert, und alle waren gespannt auf die Regattastrecke in Villach. Am Donnerstag, den 11. September, ging es dann endlich los: Bereits um 5:30 Uhr startete der Bus in Weißenfels. Am See angekommen, wurden die Boote aufgebaut und die ersten Kilometer absolviert. Auch am Freitagvormittag wurde noch einmal trainiert, bevor es am Nachmittag zu einem Ausflug zu den Skischanzen von Planica im benachbarten Slowenien ging. Die Spannung stieg. Am Abend folgte eine kurze Besprechung für den ersten Wettkampftag.
Dieser begann am Samstag bereits um 8:30 Uhr mit den Vorläufen im Doppelzweier. 19 Boote waren gemeldet. Johanna und Julia erreichten in einem schweren Vorlauf den vierten Platz und qualifizierten sich mit einer aussichtsreichen Zeit für einen guten Platz im B-Finale am Sonntag. Zoe, Liza, Salma und Esther gewannen ihren Vorlauf im Doppelvierer deutlich und zogen mit der schnellsten Zeit aller elf Boote ins A-Finale ein. Auch Felix qualifizierte sich mit einem Vorlaufsieg für das A-Finale.
Am Sonntag war Finaltag. Früh am Morgen gingen Johanna und Julia an den Start. In ihrem Rennen mit starkem Gegenwind wagten sie die Flucht nach vorn. Mit einem Start-Ziel-Sieg zeigten sie, dass sich ihr Trainingsfleiß der letzten Wochen gelohnt hatte. Am Siegersteg erhielten sie die verdiente kleine Goldmedaille. Gegen Mittag startete der Doppelvierer. Nach einigen Startproblemen schoben sich Zoe, Salma, Liza und Esther an ihren Gegnerinnen aus Österreich und Ungarn vorbei. Bereits bei der 500-Meter-Marke lagen sie in Führung und gaben diese bis ins Ziel nicht mehr ab. Bei der Siegerehrung floss die eine oder andere Freudenträne über den großartigen Erfolg. Felix gewann mit seinem Partner im großen Finale die Silbermedaille. Auch ehemalige Weißenfelser Ruderer, die bereits mit 14 Jahren an die Sportschule wechselten, gingen in Villach an den Start. Leonie Schneller belegte im Juniorinnen-Doppelvierer den dritten Platz, Niklas Kinzel und Magnus Nitzsche im Junioren-Doppelvierer den fünften Platz. Im Junioren-A-Zweier startete Jan Kohlbach mit seinem Partner Niclas Brell. Beide waren Ersatzleute bei der U19-WM in Trakai und zeigten hier eine souveräne Leistung. Sie gewannen im A-Finale die Goldmedaille. Aber auch ihr Trainer war erfolgreich: Erhard Günther siegte sowohl im Masters-Doppelzweier als auch im Masters-Achter.
Für uns alle war die Villacher Regatta ein tolles Erlebnis – und gern sind wir im nächsten Jahr wieder mit dabei. Ein großes Dankeschön geht an die Eltern der Sportler, die so etwas möglich machen, an die Sportler selbst, an unseren Fahrer Gunnar Richter sowie an Nino, Mathias und Dagmar, die die Sportler an diesem Wochenende betreuten.