Vogalonga – Venedig

Das Projekt Vogalonga ist schon circa zwei Jahre in der Planung. Christiane und Sylvia hatten es sich in den Kopf gesetzt, alles Notwendige organisiert und gebucht. Am Freitag vor Pfingsten startete das Abenteuer im Stadtwerke-Bus mit dem Bootshänger im Schlepptau. Klaus Ritter höchstpersönlich saß am Steuer und stand uns an allen Tagen mit Rat und Tat hilfreich zur Seite. Mitfahrer waren Sylvia, Christiane, Ines A., Janet, Jens und Katja. Für die 961 Kilometer bis nach Venedig brauchten wir stolze 14 Stunden, die wir aber mit reichlich Speisen und Getränken (die Damen hatten etwas Sekt im Gepäck) gut meisterten. Reinhold und Heike hatten sich für den Flug entschieden. Sie begrüßten uns am Quartier und hatten bereits einen ersten Bummel durch Venedig in den Füßen. Am Samstag Vormittag planten wir die Fahrt zum Liegeplatz für unsere Boote, damit wir diese anbauen und seefest machen konnten. Der Plan war genau richtig, da bereits viele andere Mannschaften ebenso dachten und ihre Vorbereitungen dort trafen. Von dort aus ging es dann direkt weiter zum gemeinsamen Bummel durch Venedig. Wir gönnten uns einen Drink direkt am Markusplatz, obwohl beim Anblick der Preise gerade den Damen der Gesichtsausdruck ein wenig entglitt. Aber was sein muss, muss halt sein. Wir haben zu Fuß eine ziemliche Strecke zurückgelegt und viel gesehen von dieser tollen Stadt. Am Sonntag starteten wir pünktlich nach dem Frühstück und machten uns gut gerüstet auf zum Liegeplatz unserer Boote. Es war ein buntes Gewimmel von Menschen und Booten. Unbeschadet manövrierten wir nacheinander die Boote ins Wasser und ruderten die circa vier Kilometer in Richtung Start. Bei mehr als 2.000 teilnehmenden Booten in allen Arten und Größen kann man sich vorstellen, dass wir uns etwas aus den Augen verloren. Jeder Moment war für uns aufregend, es ist kaum mit Worten zu beschreiben. In der Lagune vor dem Markusplatz wurde sich gesammelt und gewartet. Es erklang eine Ansprache, die italienische Hymne und danach Kanonendonner (das Startsignal). Das war sehr emotional und sorgte für Gänsehaut bei uns. Unmittelbar darauf läuteten an allen Kirchen, welche wir passierten, die Kirchenglocken. So etwas hatte noch niemand von uns erlebt. Die Strecke von mehr als 30 Kilometern galt es zu meistern. Für die Zeiteinteilung sorgte jede Mannschaft individuell. Es ging hier nicht darum der Schnellste zu sein. Das Miteinander war unglaublich und einfach schön. Temperaturen und Sonne machten es nicht einfach, aber gemeinsam waren wir stark. Die Einfahrt in den Canale Grande war der Höhepunkt. Zuschauer über Zuschauer säumten die Ufer und jede Brücke. Die Sportler wurden bejubelt und beklatscht. Wir zählten mindestens zehn Nationen, die daran teilnahmen. Den Ursprung hat die Vogalonga in den 1970er Jahren, als einige Freunde ein Zeichen gegen die fortwährend zunehmende Motorisierung in Venedig setzen wollten. Im Laufe der Zeit schlossen sich immer mehr Wassersportler an und heute ist die Vogalonga ein Großereignis.Wir Ruderer aus Weißenfels sind froh und glücklich, gemeinsam die Vogalonga erlebt zu haben. Unser Ziel ist es (vielleicht nicht gleich im nächsten Jahr) an dieser Regatta erneut teilzunehmen.
Auf diesem Weg bedanken wir uns bei Klaus Ritter für seine großartige Unterstütztung. Danke sagen wir an die Stadtwerke, welche uns das Fahrzeug für den Transport zur Verfügung gestellt haben und unserem Verein, welcher diese Unternehmung großzügig unterstützte.

Katja Züger